Der erste Nationalpark

Der erste besuchte Nationalpark war der „Sequoia National Park“ – berühmt für seine riesigen Bäume. Schon nach wenigen Minuten, nach der Abfahrt beim Campingplatz, befanden wir uns an einer Schranke, welche den Eingang zum Park darstellte. Nachdem der geforderte Betrag beglichen wurde, durften wir passieren, man machte uns jedoch drauf aufmerksam, dass die Strassen im Park nur für Fahrzeuge bis zu einer Länge von 22 Fuss geeignet sind und sie beim messen des Fahrzeuges festgestellt hätte, dass es leider…… Just zu diesem Zeitpunkt, als die nette Dame weiter redete, hatte ich irgendwas am Ohr. Keine Ahnung, was das war, aber es machte es mir unmöglich zu verstehen, was sie gerade gesagt hatte. Bestimmt war aber alles in Ordnung.

Nur wenige Minuten später, stand irgend ein Auto mitten auf der Strasse. Kurz bevor ich mich darüber aufregen wollte, habe ich bemerkt, warum genau der da stand. Eine Schwarzbären-Familie war gemütlich auf der Strasse unterwegs, bevor sie zusammen wieder im Dickicht verschwanden. Glücklicherweise waren wir nah genug, um wenigstens ein Foto schiessen zu können. Eine Bären-Mutter war mit ihren zwei Jungen unterwegs. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob das hier regelmässig vorkommt, oder wir gerade grosses Glück gehabt hatten, haben uns aber über den süssen Anblick gefreut. Im Verlaufe des Tages stelle sich heraus, dass es dann doch eher grosses Glück war. In einem Flyer einer der Informations-Stände, habe ich gelesen, dass es zwar vorkommen kann, dass man Schwarzbären sieht, die Chancen aber ziemlich klein wären.

Sequoia Trees

Nach dieser Überraschung ging es weiter in die Höhe. Bis zum Giant Forest, einem Wald, welcher aus riesigen Bäumen, den sogenannten Sequoias besteht. Diese Bäume sind äusserst mächtig. Da kommt man sich als Mensch daneben äusserst klein und schwach vor. Ebenfalls Teil dieses Giant Forest ist der „General Sherman Tree“. Er gilt als der grösste Baum der Welt (am Volumen gemessen) und zugleich als grösstes Lebewesen unseres Planeten. Auch wenn der Kopf des Baumes auf 83m Höhe längst tot ist, der Baum selber lebt seit ungefähr 2’500 Jahren und wächst weiter – zwar nicht in der Höhe aber im Umfang. Der Durchmesser des Stammes beträgt mehr als 30 Meter und sein Gewicht wird auf mehr als 1’250 Tonnen geschätzt.

Interessanterweise profitieren die grossen Sequoia Bäume von Waldbränden, selbst wenn sie selber davon betroffen sind. Brände in der Umgebung von Sequoia Bäumen vernichten Pflanzen und andere Bäume in einem grossen Umkreis, wodurch nach dem Brand mehr Nährstoffe, Sonnenlicht und Wasser für die überlebenden Sequoia Bäume zur Verfügung stehen. Die Sequoias selber haben eine so dicke Rinde, dass ihnen ein Feuer nichts anhaben kann. Jeder Sequoia Baum (zur Erinnerung, die sind mehrere tausend Jahre alt), hat schon zahlreiche Feuer er- und überlebt.

Aber auch neues Leben kann vor allem nach Bränden entstehen, denn druch die Hitze öffnen sich die Zapfen der Bäume wodurch es förmlich neue Samen regnet, welche auf der absolut reinen Erde, gedüngt durch die Asche, einen perfekten Nährboden für ihr heranwachsen vorfinden. Zusätzlich dazu werden durch die Feuer Insekten und Schädlinge vernichtet, welche einen frischen Sequoia Seedling andernfalls angreifen könnten. Und damit nicht genug: Eine Umgebung, die von einem Waldbrand heimgesucht wurde, gilt zumindest für einige Jahre als weniger Brand-gefährdet, was den Start des Lebens eines neuen Sequoia-Baumes natürlich ebenfalls begünstigt.

Die meisten erwachsenen Sequoias sterben übrigens durch das Umfallen. Dies kann völlig unvorhersehbar durch Blitze, Schnee oder Stürme vorkommen. Das Stürzen eines solchen Giganten muss ziemlich eindrücklich sein. Ein Zeuge eines Baum-Sturzes erklärte es einst so:

…hearing loud pops as the roots snapped, then a roar like a freight train and avalanche combined.

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