Erholung ist angesagt

Nach der stressigen, hektischen bisherigen Zeit, habe zumindest ich Erholung bitter nötig – das scheint mir auch mein Körper gerade mitteilen zu wollen. Ich befürchte zwar, dass es ab sofort nicht extrem viel entspannter zu und her geht, aber zumindest lässt unser aktuelles RV (Recreational Vehicle, aka. Camper / Wohnmobil, Anmerkung der Redaktion) darauf schliessen, dass zumindest das Fahrzeug darauf ausgelegt wäre.

Der gestrige Tag war zusammengefasst in die drei Teile „Mietwagen retournieren“, „Transport zum Camper-Verleih“ und „Raus aus L.A.“ gegliedert. Teil 1 war relativ unkompliziert, da sich das letzte Hotel relativ nah am Standort des Verleihers befunden hat. Teil 2 war dann schon spannender. Die Abholung sollte um ca. 1pm bei den Airport Hotels am LAX stattfinden. Um 1.30pm war dann tatsächlich ein Van mit der Aufschrift „El Monte“ in der Einfahrt zu sehen. Der gut gelaunte, mexikanisch abstammende Fahrer entschuldigte sich erstmal 17x für die Verspätung (was er während der Fahrt nochmal mindestens so oft wiederholt hat), und meinte, dass wir noch an einer weiteren Abhol-Stelle anhalten müssten. Auf der Fahrt dahin, erzählte er über seinen letzten Besuch beim Arzt, welcher im riet, sich im Allgemeinen zu entspannen und sich nicht zu sehr über alles aufzuregen. Er meinte zu mir, dass ich wohl die Ruhe selbst wäre und mich nichts aus der Ruhe bringen würde. Ha, wenn der wüsste…..! Ich habe ihm trotzdem zugestimmt und seinem Arzt beigepflichtet, dass er sicherlich Recht hätte. Und ich habe ich auch wieder daran erinnert, als er sich Minuten später über den Verkehr aufgeregt hatte. Er fand es lustig, er fand sowieso fast alles lustig – wenn er sich nicht gerade über irgendwas aufregte. Das mit der Aufregung ging spätestens dann weiter, als er bemerkt hatte, dass wir gar nicht „Kors“ mit Nachnamen heissen (wir waren schon ca. eine halbe Stunde unterwegs). Er war somit der festen Überzeugung, dass er die falschen Gäste aufgeladen oder aber welche vergessen hätte. Am heimischen Büro ging niemand ans Telefon. Als diese aber zurück riefen, bestätigten sie ihm, dass alles in Ordnung wäre und die Anzahl Gäste, die er gerade im Van befördert mit ihren Unterlagen übereinstimmen. Diese Information widerriefen sie wenigen Minuten später, als sie ihn wieder anriefen. Also doch noch zwei Gäste vergessen. Also noch mal ein kleiner Umweg. Seine Nerven mussten leiden. Schlussendlich hat er uns alle aber heil und komplett an den Bestimmungsort gebracht. Beim Vermieter, wo ein Pflicht-Video über die Fahrzeuge wartete. Wahnsinnig spannend. Man konnte dabei lernen, wie eine Wasserwaage funktioniert und, dass man einen Adapter verwenden sollte, wenn der Strom-Anschluss nicht direkt passt. Sooo viele Aha-Erlebnisse in wenigen Minuten. Nach ein paar wenigen (Achtung, Ironie!) Formularen und noch weniger (Da ist sie schon wieder, die Ironie!) Wartezeiten, konnte der Camper dann übernommen werden.

Das Tages-Enziel war, die vollgepackten Strassen von L.A. in Richtung Norden zu verlassen. Inzwischen war es kurz vor 5pm, somit konnte die Rush Hour von L.A. nochmals in vollen Zügen genossen werden. 🙂 Geendet hat das Vorhaben auf einem Stellplatz in Delano – der eigentlich angepeilte Camping-Platz war um diese Zeit nämlich schon voll.

Weiter zum Sequoia Nationalpark

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Norden zum Sequoia Nationalpark. Unterwegs wurde jedoch erneut ein Stop in einem Wallmart eingelegt, denn am Abend zuvor hatten wir bemerkt, dass noch ein paar Kleinigkeiten fehlen, um den Haushalt auf Rädern komplett einzurichten.

Wenigen Kilometer vom südlichen Nationalpark-Eingang gibt es eine RV Ranch, auf welcher wir gerade noch so einen Platz gefunden haben. Glücklicherweise hatten wir am Morgen reserviert, sonst wäre es auch hier wieder schwierig geworden. Der Abend war damit verplant, den Camper fertig einzurichten und wie so oft – damit, ein paar Fotos zu schiessen. Der direkt am Camping gelegene Fluss lud förmlich dazu ein.

Nachdem man jedoch am Camping-Eingang die Warnschilder gelesen hatte, auf welchen darauf aufmerksam gemacht wird, dass im Camping Schlangen auftauchen könnten, war da Fotografieren im hohen Gras oder neben Steinbergen von einem speziellen Gefühl begleitet. Plötzlich wurde jeder sich bewegende Grashalm im Augenwinkel zur Schlange. Jede vorbei huschende Eidechse (und von denen gibt es etliche, jedoch deutlich „hässlichere“ als in der Schweiz) musste eine Schlange sein. Jedes Knacken, welches durch die eigenen Bewegungen zustande kam, konnte nur von einer Schlange stammen. Ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob ich die Begegnung mit einer Schlange ersehne oder sie doch lieber vermeiden möchte. Irgendwie kann ich mit beiden Varianten leben. Man sagte uns übrigens, dass es vor allem (ungefährliche) Garden Snakes und (deutlich gefährlichere) Rattle Snakes (also Klapperschlangen) in der Umgebung gäbe.

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