San Diego

Dieser Beitrag ist meinem Freund Dimitry gewidmet. Danke für die vielen Tipps und für’s fleissige mitlesen. Jetzt kommen wir endlich zu dem Teil, bei welchem du garantiert nichts mehr neues lernen kannst, denn die Stadt kennst du bereits in- und auswendig. 🙂 Trotzdem, dass ist dein Tagebuch-Eintrag. 😉

Da ist es also, dieses oft beworbene und ebenso oft gerühmte San Diego. Im südlichen Kalifornien gelegen, merkt man hier sofort, dass im Gegensatz zum Osten oder sogar nur schon im Gegensatz zu San Francisco alles ein bisschen relaxter zu und her geht. Die Menschen sind offen (noch offener als sowieso schon überall in den bisher besuchten Orten), sprechen gerne mit Touristen (und zwar nicht nur oberflächlicher Smalltalk, wie man oft sagt) und scheinen einfach entspannt zu sein. Wie gut das für die Wirtschaft ist, kann ich nicht abschätzen, aber ich habe das Gefühl, hier hat man eine gute Work-Life Balance gefunden. In den wenigen Tagen hier in San Diego habe ich wohl schon mehr Worte mit „Fremden“ gesprochen als bisher auf der gesamten Reise. Vom Friseur, der mir erzählte, wie und warum er von San Francisco in das – nach seinen Worten – vollkommen andere San Diego gezogen ist, über den Banker, der mit mir eine Stunde über Fotografie gequatscht hat, als er mich mit meinem Stativ bei der USS Midway entdeckt hatte bis zum Obdachlosen, der mir an der Bay einen Donut andrehen wollte und mir selbst nach einer Abweisung noch ein paar freundliche Worte zugesprochen und mir einen tollen Abend gewünscht hatte.

USS Midway

Der Umzug innerhalb San Diego endete in den SpringHill Suites direkt an der Küste – und ausserdem in Gehdistanz zur USS Midway, einem in Ruhestand befindlichen Flugzeugträger der US Navy. Die Midway gilt inzwischen als Museum. Auf jeden Fall spannend, mal das Innenleben eines solchen Boliden zu sehen. Für Besucher zugänglich ist zwar nur ein relativ kleiner Teil, dennoch wird die unfassbare Grösse des Schiffes und die darin verbaute Technik eindrücklich vermittelt. Auf dem Flugdeck werde dazu zusätzlich spannende und ebenso eindrückliche Geschichten von Kriegsveteranen erzählt.

Seaport Village

Das Seaport Village liegt ebenfalls an der Küste von San Diego. Eine wundervoll, mit viel Liebe gestaltete Einrichtung, welche Läden, Restaurants und andere Attraktionen beherbergt. Unter anderem ist hier auch ein Mistletoe Shop zu finden – Weihnachts-Deko über’s ganze Jahr. Kann man machen. 🙂

San Diego Zoo

Der Zoo in San Diego hat einen sehr guten Ruf. Ich habe mich auf den Weg gemacht und mal rasch geprüft, ob der gute Ruf berechtigt ist. Rasch – haha, ein guter Witz. Denn eines ist der Zoo ganz bestimmt: riesig! Am Eingang angekommen, und einen Tages-Pass für 42$ gekauft, habe ich erstmal versucht, mich zu orientieren. Der ausgehändigte Plan hat dabei im ersten Moment nur begrenzt Hilfe geboten. Also hiess es erstmal in irgend eine zufällig ausgesuchte Richtung zu gehen…

Im Verlaufe des Tages bin ich an so einigen Tieren vorbei gekommen. Einige davon alt-bekannt, andere hingegen durchaus exotisch und einzigartig. Einige davon schleichend, andere huschend. Einige mit flauschigem Fell, andere mit klebrigen Schuppen. Der Zoo selber ist schön gestaltet und wirkt gut in die natürliche Umgebung eingebettet. Ich kenne die Bedürfnisse der Tiere natürlich nicht im Detail, hätte aber im Allgemeinen geschätzt, dass die Gehege grundsätzlich eher klein gehalten sind.

Von den Panda-Bären, für welche der Zoo in San Diego mitunter bekannt ist, habe ich durch viel Glück und ein bisschen meines unwiderstehlichen Charmes immerhin noch einen beim Essen beobachten können. Viele Wege im Zoo sind Einbahn-Wege. Da gibt es einen Eingang und einen Ausgang. Ist man erstmal beim Ausgang raus, kommt man nicht wieder rein. Im Falle der Panda-Bären war es dann tatsächlich so, dass ich nach 20min Geduld vor dem Gehege, welches sich direkt beim Ausgang befindet, nicht mehr damit gerechnet hätte, dass einer der Bären gleich aufwacht, also bin ich durch den Ausgang raus. Und siehe da, nur 1min später war der jüngere der beiden plötzlich wach. Die zuerst ziemlich unfreundliche Türsteherin wollte mich natürlich nicht wieder rein lassen, kann ja jeder kommen. Und das war dann genau der Punkt, an welcher mein Charme zum Einsatz kam. Sooo freundliche konnte die gute Dame sein.. 🙂

Und sonst so?

Auch sonst bietet San Diego so einiges. Schöne Plätzchen zum Verweilen, oder endlich auch mal ein paar Sitzgelegenheiten hier und dort, die mir bisher in den Städten immer ein bisschen gefehlt haben. San Diego ist eine wunderschöne Stadt. Aufgeräumt, freundlich, sonnig, entspannt. Nah am Wasser und doch nicht ganz so vollgepackt wie beispielsweise New York. Für mich bisher so ein bisschen der Inbegriff von Kalifornien, wie man es sich vorstellt.

Ja, Dimitry, ich kann dich ein bisschen verstehen. 🙂

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