Was darf's denn sein?

In Ventura wurde zuerst noch ein Wall Mart konsultiert. Schon spannend zu sehen, wie Einkaufen funktioniert und vor allem, was da so in welchen Mengen verkauft wird. Vom Scharfschützen-Gewehr bis zur Unterwäsche ist da alles zu finden. Ich hätte mir ja vorgestellt, dass Waffen wenigstens teuer sind, dass sich die nicht jedes Schulkind leisten kann – aber weit gefehlt. Für um die 30$ gibts die ersten Luftpistolen, ab ungefähr 100$ dann die echten Kaliber. Schon irgendwie surreal.

Beschwerlicher Weg

Von Ventura ging es via Los Angeles nach San Diego. Las Vegas wurde für heute jedoch nur durchfahren. Da hier in ein paar Tagen der Camper warten wird, muss die Stadt noch ein bisschen damit warten, uns beherbergen zu dürfen. Die Fahrt von Ventura nach San Diego dauert gemäss Navi gute 3 Stunden. Es war ja keine Überraschung, dass rund um und durch Los Angeles hindurch ein bisschen Verkehrt vorherrscht, aber in diesem Ausmass war es dann doch ein bisschen überraschend. Die totale Fahrzeit betrug schlussendlich wohl ungefähr das doppelte, es gab zwischendurch aber auch ganz kurze Abschnitte, in welchem ein Tempo von mehr als 10 Meilen auf dem Tacho zu erkennen war – aber nur, wenn man genau im richtigen Moment hingeschaut hatte.

Verkehr in den USA

Zum Thema Verkehr gibt es auch sonst ein paar spannende Unterschiede zu demjenigen in Europa oder speziell in der Schweiz.

Rechts Überholen

An das rechts überholen auf der Autobahn könnte ich mich durchaus gewöhnen. Mit ein bisschen Rücksicht, Respekt und Vorsicht klappt das ziemlich gut. Sicherlich besser, als in der Schweiz, wo jeder zweite die Überholspur blockiert und niemand dran vorbei kommt. Rücksicht und Respekt fehlt aber in der Schweiz vermutlich, dass das so umsetzbar wäre, wie es hier der Fall ist.

Rechts Abbiegen bei Rot

Auch an das Abbiegen bei Rot muss man sich erstmal gewöhnen. Aber auch das macht grundsätzlich absolut Sinn. Warum nicht einfach fahren, wenn sowieso nichts oder niemand dadurch behindert wird? Auch hier ist ein bisschen zusätzliche Vorsicht geboten. Auf den Strassen in Amerika muss man einfach ein bisschen bei der Sache sein und mitdenken, dann klappt das ziemlich gut.

4-Way-Stops

Das ist eine spannende Sache! Als ich zum ersten mal an einen Stop fuhr fiel erstmal auf, dass die Amerikaner extrem grossen Wert darauf legen, wirklich zu stoppen. Egal wie weitsichtig der Stopp ist, jedes Fahrzeug bremst bis zum Stillstand ab, bevor es weiter fährt.

Vortritts-Regeln wie bei uns gibt es keine. Wenn ich das bisher richtig interpretiert habe, läuft das stets nach dem Motto: „Wer zuerst kommt, malt zuerst.“ – Und auch das klappt wunderbar. Jeder hat im Griff, wer zuerst an die Kreuzung gefahren ist und somit, wer als nächstes dran ist – dabei ist es egal, ob derjenige nach links, rechts oder geradeaus will. Als ich dann zum ersten mal an eine zweispurige Stop-Kreuzung in vier Richtungen gefahren bin, war das schon ein bisschen Stress, zu erkennen, wer jetzt genau wo und wann angekommen ist und wann dran ist. Aber auch daran gewöhnt man sich relativ schnell.

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