Endlich auf dem Highway One

Der Highway 1 ist ziemlich berühmt dafür, dass er ziemlich schön sei. Heute haben wir’s endlich geschafft, auf dem Highway zu fahren. Von Santa Cruz ging’s über den Highway 1 in Richtung Süden nach San Simeon – so war zumindest der Plan. Dummerweise stand nach ca. 100 zurückgelegten Kilometern bei Big Sur ein Schild auf der Strasse, welches darüber informierte, dass die Strasse gesperrt sei – eine Umleitung gäbe es keine. Ah, ja.. Nett.. Auf dem Highway 1 ist es in so einem Fall leider nicht so, dass man mal eben 5 Kilometer zurück fährt und eine alternative Route nimmt – denn die gibt es nicht. Konkret hiess das, die exakt gleiche Strecke für 60 Kilometer zurück zu fahren. Es wäre eine grossartige Dienstleistung gewesen, wenn über diese Sperrung ein bisschen früher informiert worden wäre und die zahlreichen Touristen die uns beim Rückweg entgegen fuhren waren bei der Sperrung sicherlich auch nicht sonderlich begeistert.

Nun, es ist ja schon so. Man hätte sich vorher informieren können, man hätte kurz prüfen können, ob die Route befahrbar ist und man hätte ohne Probleme herausgefunden, dass dieser Abschnitt des Highway 1 seit den grossen Regenfällen Anfang Jahr voraussichtlich bis Ende Jahr gesperrt bleibt. Vielleicht waren wir zu naiv. Aber es wäre doch wirklich nicht zu viel verlangt, dort über die Sperrung zu informieren, wo die letzte Ausweichmöglichkeit besteht..!?

Trotzdem – dieser Teil des Highway’s gilt als die schönste überhaupt und es waren wirklich schöne, eindrückliche Kilometer, auf welchem sogar das eine oder andere schöne Foto entstand. Aber so schön, dass man die Strecke zwei mal abfahren muss, war es dann auch wieder nicht.

San Simeon

Über Umwege war San Simeon schlussendlich dann doch erreicht. Das Motel direkt an der Pazifik-Küste ist ziemlich altmodisch eingerichtet, die Meeres-Nähe hat aber etwas. Selbstverständlich konnte ich es daher nicht lassen, meine ersten Versuche von Langzeit-Fotos am Meer zu wagen. Kurz nach Sonnenuntergang mache ich mich an die Küste, ein paar Steine versprachen gute Resultate.

Jedoch wurde ich zunächst von einem Seelöwen überrascht, der nur wenige Meter neben mir plötzlich aus der Flut hoch tauchte, mir entgegen schwappte (mangels treffenderem Wort für die Fortbewegungs-Art von Seelöwen) und mich und mein Stativ mit verwirrten Augen anstarrte. Ich starrte zurück und ich muss zugeben, dass mich ein etwas mulmiges Gefühl überkam. Das Tier stand wenige Meter neben mir und es wusste wohl nicht was ich im tu‘ und ich wusste nicht, was es mir tut. Ich nenne den Kerl einfach mal «Manfred». Wir hatten leider nicht die Möglichkeit uns einander vorzustellen, wir hatten wohl beide zu viel Angst. Nach einer gefühlten Ewigkeit machte das riesige Tier namens Manfred rechts umkehrt (eventuell war es auch links) und verschwand wieder im Wasser – wieder mit diesem äusserst eleganten Gang eines Seelöwen. Und ich machte mich mit einer Taschenlampe bewaffnet an den nächsten Felsen.

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