Ankunft in Los Angeles

Dann war das grosse Zwischenziel L.A. also erreicht. Im Gegensatz zur Durchfahrt vor einigen Tagen (wo wir sicherlich mehr als 2h durch Stau verloren hatten) war dieses mal schon fast kein Verkehr für die Verhältnisse hier in Los Angeles. Wir haben lediglich eine gute halbe Stunde auf der Fahrt in den Norden der Stadt verloren. Läuft!

Der Hollywood Boulevard

Kurze Zeit später, wurde man mit einem Uber an den Walk of Fame gefahren. Spezieller Ort – ziemlich crazy. Superhelden laufen, springen und toben überall herum. (Es soll aber Gerüchte geben, dass das gar nicht echte Superhelden, sondern lediglich Menschen mit entsprechender Verkleidung sein sollen. Kann ich mir kaum vorstellen.) Superman dort, Batman hier, Wonder Woman da hinten und selbst der kleine Thumper wurde gesichtet – und wenn DAS mal kein Superheld ist!?

..ah, und dann waren da noch diese Sterne am Boden – verrückte Sache! Auch hierzu gibt es Gerüchte: Menschen sollen anscheinend von weit her reisen, um diese zu fotografieren. In den Sternen stehen irgendwelche komischen Namen. Ich hab sogar meinen eigenen gefunden: Wayne! Die haben zwar meinen Nachnamen falsch geschrieben, ich will aber mal nicht so sein. Aber ernsthaft: Ja, den Walk of Fame gibt es wirklich – und ich habe ihm genau 49,8 Megabyte auf meiner Festplatte gewidmet, was zwei Fotos entspricht.

Dann sind da diese Shops am Hollywood Boulevard. Das sind nicht einfach Shops – das sind im Grunde genommen Shows, in welchen man Merchandise-Artikel kaufen kann. So wird Einkaufen zum Erlebnis. Farbig leuchtende Screens, LED-Säulen, coole Sound-Effekte, tolle Musik. Habe ich so vorher noch nie gesehen. Das war auf jeden Fall eindrücklich zu sehen, aber nein, mich haben sie damit nicht gekriegt und meine Kreditkarte blieb brav in der Hosentasche.

Warner Bros. Studios

Auf Empfehlung eines Freundes (Hello again, Dimitry! 😉 ) wurden die Warner Bros. Studios den Universal Studios am nächsten Tag vorgezogen. Freizeitpark mit Film-Themen konnte weniger begeistern als echte Filmsets aus Hollywood-Streifen und eindrückliche Blicke hinter die Kulissen. Die Tour war gebucht, der Trolley war bereit und der Guide war es auch – oder er war auf Drogen – oder vielleicht beides. Jedenfalls war nur schon er einen Besuch wert. Jonathan – ein lustiger Geselle! Die Tour war spannend, eindrücklich, , lustig, sorgte für zahlreiche Aha-Erlebnisse und ermöglichte für einen kurzen Moment ein bisschen in diese „falsche“ Welt von Hollywood einzutauchen, in welcher nach Aussen alles glitzert und glänzt, während hinter den Fassaden eine Menge von nichts steckt. In den Universal-Studios stehen zahlreiche Stadtteile (bzw. vor allem die Fassaden davon), welche für Filme und Serien wieder und wieder verwendet werden. An gewissen Stellen auf der Tour zählte Jonathan auf, welche Filme und Serien an genau diesem Platz gedreht wurden und teilweise waren es dutzende. Das sowas in den Filmen nicht auffällt ist irgendwie eindrücklich. Trotzdem waren einige der Plätze aber wieder erkennbar.

Und dann war da das Studio, in welchem The Big Bang Theory gedreht wird. Da die Dreharbeiten zur nächsten Staffel im Moment noch laufen, durften hier leider keine Fotos geschossen werden. Ich persönlich war noch nie an einem Sitcom-Set, daher war das sehr eindrücklich zu sehen. Wie die verschiedenen Haupträume, in welchen hauptsächlich gespielt wird, nebeneinander vor Live-Publikum gereiht sind, welche Technik über diesen Räumen hängt und wie so ein Dreh abläuft. Ein Dreh einer Folge dauert übrigens eine Woche. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Tagesabläufe, weiss aber noch, dass das alles ziemlich fix geplant ist. Tag 1: Besprechung der Scripts mit allen Beteiligten. Tag 2: Anpassung der Scripts. Tag 3: Networking Day (auch gemütliches beisammensein genannt. Hier wird die Folge aber auch für wichtige Entscheidungsträger vorgespielt und ggf. das Script angepasst. Tag 4: Dreh der Aussenaufnahmen. Tag 5: Dreh der eigentlichen Hauptteile vor Live-Publikum. Beim dreh vor Live-Publikum wird ausserdem die Zuschauer-Reaktion aufgezeichnet. Sollte ein Witz nicht ankommen, oder das Publikum ihn nicht verstehen, wird die Szene kurzerhand umgeschrieben, eine weitere/andere Punch-Line hinzugefügt, bis die Lacher vom Publikum kommen.

Während der Tour wurden ausserdem Original-Requisiten von Harry Potter, Batman, Friends, Suicide Squad, Matrix oder La La Land gezeigt und weitere spannende Details zu den Warner Bros. Studios vermittelt. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Tour, auch wenn diese vermutlich sehr stark vom Guide abhängt – Jonathan kann jedenfalls empfohlen werden.

Beverly Hills & Co.

Haltet euch fest! Jetzt kommt was, was das Internet zuvor noch nie gesehen hat. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein ähnliches Bild schon irgendwo sonst gibt. Ich bin mächtig stolz drauf, also enttäuscht mich nicht mit den Reaktionen. Achtung, bereit?

Mir wurde gerade mitgeteilt, dass es so ein Bild doch schon gibt. Sogar zahlreich. Oh, okay.. Sorry, wenn ich die Spannung grundlos so auf die Spitze getrieben habe. Das war keine Absicht. Ich war der festen Überzeugung, dass das vorher bestimmt noch niemand gesehen, geschweige denn fotografisch festgehalten hatte….

Nevermind, das Hollywood Sign konnte also auch auf der Bucket-List abgehakt werden. Viel mehr braucht man dazu glaub ich nicht zu sagen. Ich hätte das Schild zwar sehr gerne von hinten festgehalten (also fotografisch, nicht im Sinne einer Umarmung – dafür müssen andere herhalten.), aber der Hike zum Schild selber war dann irgendwie doch zu aufwändig, mühsam, anstrengend. Selbst die Drohne durfte – wie mir zwei nette, junge Park-Ranger erklärt haben – hier nicht fliegen. Schade eigentlich, das wäre weniger anstrengend gewesen.

Danach ging’s an den Rodeo Drive. Ich konnte mir darunter so gar nichts vorstellen. Aber wow, sowas kann man sich glaub auch gar nicht vorstellen, bevor man da war. Ich habe ein Foto geschossen, welches den Rodeo Drive glaub ich ganz gut in einem einzigen Bild erklärt:

Da steht ein mit Rosé-Gold (oder ist es Kupfer?) besetzter Bugatti vor der goldenen Laden-Fassade von Gucci, getrennt durch Palmen und von oben durch die Sonne beschienen. Das ist der Rodeo Drive!

Es ist unglaublich. Die Autos, die hier rumstehen. Die Läden, die sich hier aneinander reihen. Das Klientel, welches allen Vorurteilen sowas von gerecht wird. Auf jeden Fall eindrücklich zu sehen. Und auch wenn es wohl die teuerste Strasse der Welt sein soll, ich persönlich fand den Anblick aus irgend einem Grund trotzdem ein bisschen arm – nicht, weil plötzlich Roberto Blanco seinen Mund mit seinen weissen Zähnen zu einem Lächeln aus dem Café nebenan formte – sondern, weil hier geprotzt wird, wo es nur geht. Während der Typ in seinem Lamborghini den Motor heulen lässt, um zu schreien: „Hey, ich bin imfall der geilste hier!“, läuft auf dem Trottoir (oder muss man das hier Laufsteg nennen?) die blonde Tussi aus einem östlich gelegenen grossen Land und versucht die selbe Aussage mit ihrem Outfit zu erwidern. Geld scheint hier kein Thema zu sein – Geld hat man einfach. Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich meinen Kopf schütteln musste, ab diesem Anblick. Wow, faszinierend! Abartig! Trotzdem – oder gerade deswegen – irgendwie spannend.

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