Der Grand Canyon

Heute stand der Grand Canyon auf der to-do Liste. Um dem prognostizierten Verkehr im Nationalpark einigermassen aus dem Weg zu gehen, haben wir uns entschieden, den Camper auf dem Hauptparkplatz abzustellen und stattdessen mit den zur Verfügung stehenden Shuttles und zu Fuss an die Aussichtspunkte zu reisen.

Der erste Anblick des Canyons ist ja schon gewaltig und sicherlich beeindruckend. Aber ehrlich gestanden, hat mir die rauhe Natur im Park fast besser gefallen, als der Canyon an sich. Es ist faszinierend, was die Natur erschaffen kann, keine Frage und vielleicht haben wir uns einfach zu wenig Zeit genommen um die Perlen im Canyon zu entdecken und erkunden, aber schlussendlich war es auf dem gesamten Süd-Rim (also der Süd-Seite des Canyons) sehr wiederholend. Massive Fels-Formationen, die den Colorado River umschliessen.

Dazu kam noch die Tatsache, dass die Sonne nicht speziell gut Stand und das (zu) gute Wetter zur Folge hatte, dass der gesamte Canyon durch den Dunst verblasst wurde. Hätte es kurz vorher geregnet und dann die Sonne die nassen Steine angescheint, wären vermutlich die Farben noch viel kräftiger rübergekommen.

Der Glen Canyon

Später am Tag wurde dann aber noch der Horseshoe Bend angefahren – und dieser und die gesamte rauhe, trockene, felsige Umgebung um den Glen Canyon war insgesamt gefühlt 700x kleiner und trotzdem viel sehenswerter, schöner, näher, intensiver. Der Horseshoe ist auf jeden Fall einen Besuch wert! An diesem Punkt krümmt sich der Fluss rings um einen riesigen, massiven Felsblock, wie ein Hufeisen eben.

Vom Horseshoe Bend nach Page, wo der Lake Powell liegt, habe ich auf dem Highway ein bisschen mehr Gas gegeben, als eigentlich erlaubt. Das habe ich spätestens in dem Moment bemerkt, als ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn bedrohlich auf unsere Seite rüber gezogen ist und oben am Dach plötzlich so komische blaue und rote Lichtlein flackerten. Cooler Special-Effect, muss ich sagen! Glücklicherweise wollten die beiden Herren lediglich ihre coolen Licht-Effekte zeigen und haben nicht darauf bestanden, dass wir mit ihnen sprechen. Irgendwelche wilden Gesten mit Ihren Händen, sollten uns wohl entweder sagen: „Hey, wir sind voll die tollen Typen und haben ein blinkendes Auto!“ oder aber: „Hey, ihr fahrt ein bisschen zu schnell!“. Eins davon wird’s gewesen sein.

Auch der Lake Powell – einer der grössten Stauseen Amerikas – ist sehr schön gelegen, direkt an der Grenze zwischen Arizona und Utah. Inmitten der trockenen, roten Fels-Formationen ein Stück Wasser zu finden fühlt sich fast an, wie einen Oase in der Wüste ausfindig zu machen. Überquert man mit einem Boot den See von Arizona in Richtung Utah, vergeht mindestens eine Stunde – denn so gross ist der Zeitzonen-Unterschied zwischen den beiden Staaten.

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