Die liebe U-Bahn

Heute war eigentlich geplant, Washington per U-Bahn unsicher zu machen. Gleich am Morgen wurde ein 1-Day-Pass für das gesamte Metro-Netz gekauft und eigentlich konnte nichts mehr schief gehen – eigentlich. Die erste Fahrt zum Pentagon mit der blauen Metro-Linie hat noch problemlos geklappt – als ob Washington zeigen wollte, dass sie’s schon können. Der Plan, eine(!) Station zurück zu fahren war dann allerdings zu viel des Guten.

„We have a Blue Line Exception (…) expect waiting times and crowded trains (…) next Blue Line Train will arrive within the next 30 mins.“

Naja, kann ja mal passieren. Irgendwann, nach ca. 25 Minuten war dann wirklich der nächste Blue Line Train da – tatsächlich ein bisschen „crowded“ – die Fahrt hingegen hat dann nur ca. 30 Sekunden gedauert. Dummerweise mussten wir im Laufe des Tages feststellen, dass diese Blue Line Exception wohl nicht so schnell wieder verschwindet. Die blaue Metro-Linie war im Prinzip den ganzen Tag lang nicht mehr zu gebrauchen.

Pentagon

Station 1 heute war das Pentagon. Eine Führung im Innern der Gebäuden ist lediglich mit 2-wöchiger Voranmeldung möglich, so blieb uns an diesem Ort eigentlich nur das Pentagon Memorial, welches nach 9/11 dort errichtet wurde, wo angeblich das Flugzeug eingeschlagen ist. Angeblich, weil sich die Welt bis heute nicht so ganz sicher ist, wie und was denn an diesem Tag wirklich genau los war. Die Amerikaner scheinen sich jedoch grösstenteils einig zu sein.

Das Memorial besteht aus 184 Sitzbänken, jede einem Opfer der Anschläge gewidmet und mit dessen Namen eingraviert. Die Bänke für die Opfer sind nach Jahrgang sortiert, wobei das jüngste Opfer 3-Jährig, das ältestes 71-jährig gewesen ist. Ausserdem wurde am Rande des Memorials eine Mauer gestellt, welche über 3 bis 71 Zoll Höhe verfügt, ebenfalls dem Alter des jüngsten und ältesten Opfers entsprechend.

Das Fotografieren ist auf dem gesamten Pentagon-Gelände strikt untersagt – mit Ausnahme des Memorials. So gesehen waren wir also genau am richtigen Ort.

Arlington National Cemetery

Der eindrückliche Arlington National Cemetery ist ein Friedhof, auf welchem ~400’000 Gräber von Kriegsopfern der vereinigten Staaten begraben wurden. Auf einer schier unendlichen Fläche sind die Grabsteine fein säuberlich aneinandergereiht und der Besuch ist auf jeden Fall eindrücklich. Neben den „normalen“ Gräbern ist auf diesem Friedhof auch das Kennedy-Familiengrab platziert.

Am eindrücklichsten fand ich persönlich jedoch den „Tomb of the unknown soldier“, welcher symbolisch für alle nicht identifizierbaren Kriegsopfer steht, welche nicht mit Namen begraben werden konnten. Dieses Grab wird rund um die Uhr von einer Wache bewacht, welche – wenn es denn sein muss – auch mal die zahlreichen Touristen mit ziemlich strenger und lauter Stimme zurecht weist.

The White House

Na wo ist es denn nun, dieses berühmte weisse Haus? Die Suche danach stellte sich als deutlich schwieriger raus, als ursprünglich angenommen. Nicht, dass es ein riesen Akt gewesen wäre, aber die Lage und der Anblick wird den Vorstellungen, welche man vorher im Kopf hat sowas von nicht gerecht, dass es schon fast mikrig oder bescheiden wirkt. Das weisse Haus ist keinesfalls klein, ich würde es auch nicht als „hässlich“ beschreiben, aber es entspricht ganz einfach nicht den Vorstellungen oder dem Bild, welches einem davon normalerweise vermittelt wird – so zumindest unser Eindruck.

Was man jedoch nicht abstreiten kann ist, dass es durchaus relativ gut bewacht wird. Ich hätte zwar mehrmals Lust gehabt, mal eben über einen Zaun zu klettern, um herauszufinden, wie darauf reagiert wird, mein Leben war mir schlussendlich dann aber doch ein bisschen zu wertvoll und ich habe es vorerst gelassen.

Thomas Jefferson Memorial

Das Jefferson Memorial haben wir bisher nur von weitem, bzw. vom „Festland“ gesehen. Sicherlich ein eindrückliches Bauwerk, welches selbstverständlich auch in der Nacht grosszügig beleuchtet ist und sich schön in das Stadtbild von Washington D.C. eingliedert.

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